Prince William Sound [Seite 2 von 2] [zurück]
Abgestorbene
Uferwälder, stumme Zeugen des großen Erdbebens von 1964,
säumen die Ufer des Fjords. Der westliche Teil des Prince William
Sound sackte damals um drei Meter ab; die Bäume starben im
Salzwasser ab. Nach vier unvergeßlichen Tagen im Harriman
Fjord ging es weiter Richtung Norden, den College Fjord hinauf bis
in den Harvard Arm. Auch hier kalben sechs Gletscher direkt im Meer.
Zwischen dem Bryn Mawr- und Smith-Gletscher schlug ich auf einem
kleinen Felseiland das Lager auf. Bei Flut war es eine Insel, bei
Ebbe konnte man über den Kies zum Festland laufen. Eingerahmt
von zwei Gletschern und dem Meer war das sicherlich der bärensicherste
Lagerplatz meiner Reise. Am nächsten Morgen schlug das Wetter
um, bei penetranten Dauerregen machte ich mich auf den 85 Kilometer
langen Rückweg nach Whittier, das ich drei Tage später
tropfnass erreichte.
Gefahren
Bei starkem Wind und Wellengang sollte man offene Wasserflächen
meiden. Begegnungen mit Bären sind durchaus möglich, deshalb
auf jeden Fall die üblichen Verhaltensweisen für Bärengebiete
beachten.
Tiere
Unterwegs konnte ich Schwarzbären, Stachelschweine, Sitka Hirsche,
Weißkopfseeadler, Austernfänger, jede Menge Robben und
Seeotter sowie Kolibris (Rufous Hummingbird) beobachten.
Angeln
Wenn man keine Erfahrung und Ausrüstung fürs Meeresangeln
hat, ist es schwierig im Prince William Sund etwas zu fangen. Bleiben
nur die vielen klaren Bäche an denen man mit Blinkern sein
Glück versuchen kann. In den ersten Augusttagen wimmelt es
in vielen Bächen von Lachsen. Leider beißen sie nicht
mehr gerne. Viel Geduld ist gefragt. Im Notfall lässt sich
ein Lachs jedoch äußerlich haken (snaging), was unter
normalen Umständen nicht legal ist.
Highlights
kalbende Gletscher und kilometerlange Eiswände lassen einen
Menschen nur noch staunen.
Die Landschaft des Prince William Sund ist grandios.
Wetter
Das
Wetter war während der drei Wochen weitestgehend gut, mit viel
Sonnenschein und nur wenigen Regentagen. Dies ist durchaus unüblich
für den Prince William Sound, der mit bis zu 4000 mm Niederschlag
zu den regen- und schneereichsten Gebieten Alaskas zählt. Die
Einwohner Whittiers sprechen auch gerne vom Whittier Regenfest,
das am 1. Januar beginnt und am 31. Dezember endet ...
Zum wichtigsten Ausrüstungsgegenstand gehört absolut wasserdichte
Regenkleidung und ein ebensolches Zelt. Ein Tarp in der Küche
kann bei Dauerregen hilfreich sein.
Tipps
Trockenes
Feuerholz lässt sich oft nur am Fuß der Gletscher sammeln.
Beim Campen darauf achten, dass das Zelt nicht auf verlockenden
Kiesbänken steht! Die verschwinden nämlich bei Flut im
Meer! Kostenlose Gezeitentabellen gibt es in der Hafenmeisterei
von Whittier!
Endpunkt
der Paddeltour
war wiederum Whittier
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