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Abendstimmung über dem Jofjord


Unternehmen Eismeer: Rund um's Seelachs-Land, Seite 2 von 2 [zurück]

Möwen und Austernfischer lungern an Seiland's Küste auf den Felsen, und überall liegen auf kleinen Tundra-Buckeln die leeren Hüllen von Schnecken, Seeigeln und Seespinnen. Eiskalte Bäche rauschen ins Meer. Schroff aufragende Bergflanken wechseln mit lieblichen Buchten. Immer wieder kocht dort plötzlich ufernah das Meer: Fische, etwa forellengroß, stahldunkelblau und Dorschen ähnlich, jagen in großen Schwärmen ihre Beute. So langsam dämmert uns, woher die Insel ihren Namen hat, denn "Sei" nannte ein alter Sami diese Fische. Er kam mit seinem kleinen Motorboot in den Store Bekkarfjorden gesaust, um seine Rentiere zu kontrollieren, blieb auf ein Spiegelei und einen Tee. Im November werden seine Rentiere zusammengetrieben und mit Landungsbooten der Marine zum Festland geschippert, zu ihren Winterweidegebieten. Aber: Was ist ein "Sei"?

Hinauf auf's Inselinnere
Die Karte von Seiland schlägt verschiedene Wanderrouten vor. Oft steht da "suggested trail" - und mehr ist es meist auch nicht: Wir wollen schon vom Jofjorden aus auf einem solchen Pfad hinauf ins Inselinnere, schließlich füllen dort die beiden nördlichsten und niedrigsten Gletscher Skandinaviens die Bergtäler. Manchmal haben wir Glück und finden einen Rentierpfad dem wir folgen, bis er sich wieder verliert oder in die falsche Richtung zieht. So kämpfen wir uns in den grasigen, strauchigen Steilhängen hoch und passen höllisch auf, hier bloß nicht abzurutschen. Doch wir brechen ab, zu unbeständig sieht der Himmel aus, und in strömendem Regen wollen wir hier nicht runterbalancieren. Im Bekkarfjorden starten wir Ende Juli einen zweiten Versuch in trockenem Gelände, und nach etwa 300m Steilanstieg erreichen wir deutlich sanfteres Terrain. Einzelne knorrige Birken trotzen in der Tundra seit über hundert Jahren den Stürmen, die über die Insel fegen. Ein grandioser Ausblick auf Bergseen und -bäche, grünes baumloses Hügelland und der darüber thronende Seilandsjokelen belohnt uns. Vitamine gibt's frei Haus - die Blaubeeren sind reif. Und für das Sammlerherz liegen einige Rentierstangen herum ...
Als wir die Ostseite von Eidvageidet bei makellosem Sommerwetter Anfang August erreichen, hängen die ortsnahen Rentiere auf der großzügigen Veranda eines alten Hafengebäudes ab - wahrscheinlich zieht da eine kühle Brise durch die Planken.
Und was ist jetzt ein "Sei"? Klick' mal auf's Fischbild nebendran - Überraschung garantiert!

Wer selbst einmal unter fachkundiger Anleitung die Insel erkunden oder Heilbutt vor Seiland fangen möchte, dem sei folgende Website ans Herz gelegt:

http://www.seiland-explore.com/

Eine Übersichtskarte der Insel als Pdf (2,2Mbyte) gibt es bei der Tourist Info Hammerfest: Download

Seilands wilde Westküste
Camp tief im Bumannsfjord
Felsiges Ufer in der Svinbukta
Wanderung aufs Inselplateau
Einsamer Bergsee im Inneren
Nur wenige Birken trotzen dem Klima
Sei = Köhlerfisch = Seelachs