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Kantishna River - Allgemeines
Der Kantishna River in Zentralalaska entsteht beim Zusammenfluss von
Birch Creek, Muddy River und McKinley River etwa 250 km südwestlich
von Fairbanks und etwa 100 km nördlich vom Denali-Massiv. Ein
gechartertes Kleinflugzeug von Wright
Air Service brachte uns von Fairbanks zum Lake Minchumina,
dem Startpunkt unserer Reise. Von dort ging es in unseren Faltbooten
über den Muddy River in den Kantishna, weiter den Tanana River
hinab bis nach Manley Hot Springs, der einzigen Siedlung auf der gesamten
Strecke (siehe
Übersichtskarte). Dort hatten wir das Glück,
den Alaska-Radfahrer Herbert
Litschke zu treffen; er war dort ausnahmsweise per
Auto unterwegs und nahm uns mit zurück nach Fairbanks.
In unseren Booten legten wir etwa 450 km in 16 Tagen zurück.
Besonderen Schwierigkeiten oder Gefahren gab es nicht. Landschaftliches
Highlight ist bei gutem Wetter der Blick auf das Denali-Massiv am
Beginn des Kantishna Rivers.
Tourenverlauf
Am Morgen nach unserer Ankunft am Lake Minchumina starten wir auf
dem klaren, aber anfangs von zahllosen schwebenden Algenblättchen
durchzogenen See und paddeln ostwärts. Nach etwa 7 km erreichen
wir das Ostende des Sees, wo der Muddy River nach Nordosten entspringt,
grau von den Sedimenten, die der Foraker River in den südöstlichen
Teil des Sees transportiert.
Die nächsten drei Tage verbringen wir auf dem Muddy River.
Mit etwa 2-4 km/h Strömung und einer Breite von vielleicht
20 Metern ist er eher gemütlich. Seine Trägheit und Enge
bedingt, dass wir von der Landschaft nichts sehen und die abendlichen
Lager mehr oder weniger Busch-Camps werden: Inseln gibt es nicht,
und die flachen Sandufer in enge Innenkurven sind nur wenige Meter
breit - dann ragen grüne Wände auf. Dicht bewachsene Steilufer
prägen ansonsten das Bild, dazu regnet es öfters, und
die Temperaturen liegen um die 12 Grad mittags. Aber wir sehen Elche,
Schneeeulen, Biber, sogar Blessgänse.
Am
Nachmittag des vierten Paddeltages vereinigt sich der Muddy River
mit dem etwas flotteren Birch Creek. Nur wenige huntert Meter weiter
stoßen die ebenfalls von rechts kommenden schnellen, grauen
Fluten des McKinley Rivers dazu. Schlagartig ist der Kantishna geboren,
etwa 100 m breit und mit etwa 10km/h ganz schön schnell. Etliche
Bäume sind - Wurzeln voran - im Wasser unterwegs.
Wir campen auf der ersten großen, Kiesbank die wir erreichen.
Dann
am nächsten Morgen die Stippvisite eines Grizzly in sicherer
Entfernung und, fast noch wichtiger: Sonne! So haben wir wenige
Stunden später von einer Insel aus eine beeindruckende Aussicht
auf das Weiß und Grau des majestätischen Denali-Massivs
in etwa 100 Kilometern Entfernung, umrahmt von strahlend blauem
Himmel und sattgrünem Wald.
Am
nächsten Tag erspähen wir am linken Ufer eine primitive
Landepiste und ein paar Hütten; die Karte gibt keine Auskunft
darüber. Der Kantishna zieht immer noch mit etwa 8 km/h und
misst etwa 200 m in der Breite. Das erlaubt trotz meist bewaldeter
Steilufer einen Blick in die leicht hügelige Landschaft.
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